Wie fing das eigentlich an mit der Idee zum Refugium Uckermark, also einem Gästebetrieb?
Am Anfang des Seminar- und Gästehaus-Projektes stand meine wachsende Unlust zu reisen, jede Woche zu wechselnden Seminarorten zu fahren. Professionelle Vier-Sterne-Hotels, die in kalter Erfüllung irgendwo festgeschriebener Qualitäts-Standards eine Gruppe nach der anderen durch ihr Gebäude schleusen, manchmal bis zu zehn Gruppen parallel.
Und da waren natürlich die beiden ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude, eine riesige Scheune und ein ehemaliger Stall, dessen Fachwerk vor sich hin verfiel. Die Scheune wollte mir ein Dorf-Nachbar kostenfrei abreisen, den Stall riet mir ein Dachdecker von vier Seiten zusammen schieben zu lassen: „Dann haben Sie Ruhe.“ und stieg nach fünf Minuten Intensiv-Beratung wieder in seinen Mercedes.
Also was tun?
Erst einmal die Gebäude sichern. Balken wechseln, Fundamente ausbessern, Dach erneuern. Dann den Raum auf sich wirken lassen. 200 m2 Grundfläche in der Scheune, was für ein Raum! Die riesigen, verfallenen Tore in der Raum-Mitte, ein idealer Ort der Begegnung. Würde das aufgehen mit all den Glasflächen? Reichen die Zimmer? Und wer kommt schon so weit her, in die verschlafene Uckermark, in die wir uns verliebt haben. Also musste alles hochwertig sein, gediegen, aber kein Fremdkörper im Ländlichen.
Und so war die Idee geboren, etwas zu schaffen, das attraktiv genug ist, verwöhnte Städter in das entferntere Umland Berlins zu holen. Dass dann Gäste aus der Schweiz, dem Allgäu, aus Saarbrücken, den Niederlanden, neben Thüringern, Berlinern und Brandenburgern kamen, hat uns selber überrascht, aber noch mehr gefreut.